Jemen: Die Eltern der ermordeten Bibelschülerinnen melden sich zu Wort

Am 12. Juni wurden 9 christliche Entwicklungshelfer im Jemen entführt – eine koreanische Lehrerin und die deutschen Praktikantinnen Anita G. und Rita S. wurden einige Tage später ermordet aufgefunden. Das Echo in der deutschen Presse haben wir ausführlich kommentiert.

Inzwischen haben die Familien der ermordeten Deutschen sich zu Wort gemeldet. Unter der Adresse http://anitaundrita.de beziehen sie Stellung zu manchen öffentlichen Äußerungen und teilen Erinnerungen mit über die beiden jungen Frauen. Ausführlich ist von ihrer Liebe zu Gott und zu anderen Menschen die Rede, wie sie auch in ihren früheren Hilfseinsätzen in Malawi und Kasachstan Ausdruck fand.

In einer ganzen Reihe von Kommentatoren haben diejenigen „Hintermänner“ verurteilt, die diese „armen Mädchen“ dorthin geschickt haben. Bis zum Erweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass keiner dieser Kommentatoren sich mit ihnen (von wegen „arme Mädchen“!), mit ihrer Geschichte, mit ihren Beweggründen auseinandergesetzt hat. In den wenigen Texten auf anitaundrita.de wird sehr deutlich: Es geht hier nicht um eine Agenda, um irgendwelche Theorien oder Fanatismen. Es geht um zwei Menschen aus Fleisch und Blut, ihre Wünsche, Träume, Sehnsüchte. Um zwei Menschen willen, die um der Liebe willen den Tod fanden. Auf der Website schreibt der Vater von Rita:

„Macht zu viel Christenliebe blind?“ So titelte die „Berliner Zeitung“. Ich sage: Nein! Christenliebe öffnet den Blick für die Not der Menschen – und das nicht aus dem Fenster eines klimatisierten Büros über den Dächern Berlins mit kaltem Kaffee auf dem Tisch, sondern da, wo Not ist, wo Hilfe benötigt wird, hautnah!

Und nicht zu vergessen: Der sächsische Entwicklungshelfer Johannes Henschel und seine Familie, sowie ein britischer Ingenieur, sind immer noch in der Gewalt der Entführer – so sie denn noch leben. Auch sind inzwischen die Familien an die Öffentlichkeit gegangen – auch mit einem berührenden Appell der Eltern Henschel an die Entführer.

Abgesehen von den schon genannten, hämischen bis diffamierenden Reaktionen, und abgesehen von wenigen löblichen Ausnahmen, ist das Schweigen in Kirche und Öffentlichkeit ohrenbetäubend.

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